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Eins nach dem anderen. Der Einheitscharakter der platonischen Ideen (2023-2024)
10.58367/NECY.2025.5.5.127-157
In diesem Aufsatz soll der Versuch geleistet werden, den Einheitscharakter der Idee in Platons Philosophie aus einigen Dialogpassagen herauszuarbeiten und diesen im Licht der Referate zu Platons „ungeschriebenen Lehren“ zu verstehen. Besondere Wichtigkeit wird der Interpretation von Phaidon 100e‑101e zukommen, wo Platon die Zahl als Idee versteht. Platon bestreitet, dass eine Zahl das Ergebnis einer Operation (in diesem Fall einer Addition) ist und betrachtet sie als eine Einheit, in demselben Sinne, in dem auch eine Idee eine Einheit ist, die sich nicht aus Teilideen zusammensetzt. Für die Interpretation dieser Passage soll ein wenig beachteter Aufsatz von Taylor (1927) fruchtbar gemacht werden, der, in Anlehnung an die Philosophie der Mathematik seiner Zeit, einen Unterschied zwischen mathematischer Operation und mathematischer Definition macht und Platons Methoden im Licht dieser Unterscheidung verstehen will. Ein Vergleich mit einem Referat des Aristoteles aus Metaphysik M und einem Zeugnis Alexanders von Aphrodisias zu Platons „ungeschriebener Lehre“ soll die Bedeutung des Einheitscharakters der Ideen in Platons Philosophie in ein klareres Licht stellen. Ziel der Analyse ist es, das Wesen der Idee und ihre Funktionalität in Platons Philosophie besser zu verstehen.
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